Am 14. Juni 2024 hatte die Ludwig-Erhard-Schule (LES) die Gelegenheit, den in Unterliederbach wohnenden Autor Ramesh Talwar zu einer Lesung seiner Autobiographie „Vom Hindukusch in die Freiheit“ willkommen zu heißen. In seinem Buch mit dem Untertitel „Das Leben eines jungen Afgan Hindu zwischen Krieg, Vertreibung und der Flucht nach Deutschland“ schildert er seinen Weg von der Kabuler Altstadt nach Frankfurt und die Herausforderungen, die er überwinden musste, um sich ein neues Leben aufzubauen.
Einem gespannten Publikum aus 80 Schülerinnen und Schülern aus Berufsschule, Fachoberschule und Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung (BÜA) und ihren Lehrkräften berichtete der in Afghanistan geborene Hindu Ramesh Talwar zunächst, wie er dazu gekommen war, ein Buch zu schreiben: Die Unterhaltung über seinen Lebensweg mit einer Mitreisenden auf einer Zugfahrt brachte ihn auf die Idee, seine Geschichte mithilfe der tagebuchartigen Notizen, die er seit 1982 führte, zu erzählen – und der Lockdown während der Pandemie gab ihm die Zeit dazu. Dass seine Geschichte für die Menschen von Interesse ist, bewies ihm die Resonanz der Buchverlage: An drei Verlage hatte er sein Manuskript geschickt, drei Verlage waren bereit, es zu veröffentlichen.
Der in Unterliederbach wohnende Autor las ausgewählte Passagen aus seinem Werk vor. In seiner Autobiographie erzählt er von seiner Kindheit und Jugend in der Kabuler Altstadt, von dem Studium in der ehemaligen Sowjetunion und der Rückkehr in seine Heimat. Da sich die Situation für die religiöse Minderheit der Hindus und Sikhs verschärft hatte, führte ihn sein Weg über Indien nach Deutschland, wo er sich ein neues Leben aufbaute.
Der ausgebildete Berufsschullehrer Ramesh Talwar zeigte sich sehr schülerorientiert, als er seine Lesung gelegentlich unterbrach, um den Jugendlichen Hintergrundinfos zu Geschichte und Kultur zu liefern, die das Verstehen der Textpassagen erleichterten.
Ein zentrales Thema seines Werks ist der unerschütterliche Glaube daran, dass man alles erreichen kann, wenn man an sich selbst glaubt, sein Leben in die Hand nimmt und alles gibt. Diese Botschaft vermittelte der Autor nachdrücklich während der Lesung. Seine Worte ermutigten die Zuhörerinnen und Zuhörer, sich nicht von Rückschlägen entmutigen zu lassen und stets an ihren Träumen festzuhalten.
Nach der Lesung hatten die Anwesenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Viele nutzten diese Gelegenheit, um mehr über die persönlichen Erlebnisse und Gedanken des Autors zu erfahren.
Die Lesung Ramesh Talwars war nicht nur ein literarisches Ereignis für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch eine wertvolle Lektion in Mut, Entschlossenheit und Hoffnung. Sein Lebensweg zeigt, dass es möglich ist, selbst die größten Hindernisse zu überwinden, wenn man fest an sich glaubt und nicht aufgibt.